chookdee

Alles klar messma !

Jetzt geh ich zum warm up und glotz dann das WM Final .

dieter1 hat geschrieben:Alles klar messma !

Jetzt geh ich zum warm up und glotz dann das WM Final .

Prost !!

dieter1 hat geschrieben:Was ist das denn fuer eine Existenzform?

Nun ja, wohl alle die aus dem Arbeitsleben ausscheiden, werde ihr weiteres dasein als Rentner leben. Egal, wo und wie sie leben. Wenn du das Glueck hattest nie zu abeiten, kannst du dich auch nicht "Rentner" nennen. Dann mag dir diese Existensform unbekannt sein. DarfSt aber auch nicht Rente beantragen, denn dann biste ja Rentner.

dutjai

Luis Borges haette ein Thai sein koennen

Augenblicke

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, im nächsten Leben würde ich versuchen mehr Fehler zu machen.
Ich würde nicht so perfekt sein wollen, ich würde mich mehr entspannen.

Ich wäre ein bisschen verrückter, als ich gewesen bin, ich würde viel weniger Dinge so ernst nehmen. Ich würde nicht so gesund leben.
Ich würde mehr riskieren, würde mehr reisen, Sonnenuntergänge betrachten, mehr Berg steigen, mehr in Flüssen schwimmen.

Ich war einer dieser klugen Menschen,
die jede Minute ihres Lebens fruchtbar verbrachten; freilich hatte ich auch Momente der Freude, aber wenn ich noch einmal anfangen könnte, würde ich versuchen, nur mehr gute Augenblicke zu haben.

Falls du es noch nicht weißt:
Aus diesen besteht nämlich das Leben;
Nur aus Augenblicken, vergiss den jetzigen nicht!

Wenn ich noch einmal leben könnte,
würde ich von Frühlingsbeginn bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen.
Und ich würde mehr mit Kindern spielen, wenn ich das Leben noch vor mir hätte.

Aber sehen Sie, ich bin 85 Jahre alt und weiß, dass ich bald sterben werde.

dieter1 hat geschrieben:Als Rentner wuerde ich nirgends leben wollen. Was ist das denn fuer eine Existenzform?

Genau kann ich Dir das auch nicht beantworten, dürfte aber keine allzu schlechte Existenzform sein. Ich werde beinahe täglich nach meinem ausgiebigen Morgen-Strandspaziergang mit anschliessendem Schwimmen, beim Frühstück in dem netten Cafe am Strand, von der Kellnerin dort zynisch-lächelnd darauf hingewiesen, dass ich ein Leben wie ein Rentner führe.

tschaang-frank hat geschrieben:Wenn ich noch einmal leben könnte,...

Wenn ich Fluegel haette,..., wenn ich reich waere..., wenn ich ET, der Ausserirdische waere...

Mit Reue zurueck oder mit Hoffnung nach vorne zu blicken macht soviel Sinn wie sich einen Knopf an die Backe zu naehen. Das Leben besteht aus Augenblicken und nur der jetzige ist in tatsaechlicher Reichweite und formbar, waehrend Vergangenheit und Zukunft lediglich Knoepfe sind, die man sich bestenfalls an die Backen naehen kann.

Zum Teufel, was macht man mit einem verdammten Knopf an der Backe? Wer hofft kann leicht enttaeuscht werden, naemlich dann, wenn sich die Hoffnung nicht erfuellt. Warum also mit der Vergangenheit hadern, warum hoffen, wenn das Leben aus Augenblicken besteht? Hoffnung ist nur ein verschenkter Augenblick.

Ich schaue aus dem Fenster, der Himmel ist blau und wolkenlos. 7.11 Uhr. Es ist sehr ruhig draussen, die Fenster im Buero sind geoeffnet. Rechts neben mir liegt Dang, der schwarzweisse, ganz entspannt und sorgenfrei. Dort an der Glastuer, Biau im sanften Schlummer. Draussen Vogelstimmen. Der Ventilator in ca. 1,5 m Entfernung blaesst angenehme liebkosende Luft herueber. Ah, die Zwischentuer geht auf. Meine Frau mit einer Tasche auf dem Weg zum Markt. Dang und Biau haben sich kurz erhoben. Pruefung, was da ablaueft. Nein, ist nichts, legen sich wieder hin... Wirken sehr sorgenfrei. Wie ich. "Oh, was ist, wenn in fuenf Minuten an der Tuer klingelt, ich darf nicht vergessen die Sozialversicherungsbeitraege zu bezahlen, morgen Abendessen mit Kunden..." Alles nur Knoepfe.

In diesem Augenblick und letztendlich zaehlt doch nur der, denn nur er ist wirklich greifbar. Ja, ich koennte jetzt am Meer liegen, ja ich koennte mit einem offenen Sportcoupe durch die Gegend preschen anstatt hier, nur mit einer Sporthose bekleidet und ventilatorliebkost in meinem "langweiligen" glaesernen Buero zu sitzen. Moechte ich das, hoffe ich darauf, dass sich dieses eines Tages erfuellt? Noe, wozu. Ich bin zufrieden so wie es ist. Im glaesernen Buero, in der kleinen ruhigen Soi, mit den doesenden Hunden, mit meiner Tasse Kaffee, mit dem blauen Himmel oder auch wenn es regnen wuerde... Es ist Montagmorgen. Fuer manche sicherlich der Horror in der Premiumwelt. Oh Gott, Moooontaag... ein verschenkter Augenblick. Fuer mich nicht, obwohl ich doch nur in meinem kleinen "langweiligen" glaesernen Buero sitzen.

Es war nicht immer so und nun ja, was wird die Zukunft bringen? Knoepfe sage ich mir, nur Knoepfe und was soll ich mit denen? Bin doch kein Schneider. Es ist sehr ruhig. Nur der Ventilator summt und draussen zwitschern die Voegel. Es ist Montagmorgen. In Thailand, dem Land, das in juengster Zeit fuer dauernde Schlagzeilen sorgte. Hm, wahrscheinlich haben die Journos nur nicht Gelegenheit gehabt oder sich nicht die Zeit genommen in einem kleinen glaesernen Buero zu sitzen, nur mit einer Sporthose bekleidet, mit offenen Fenstern, einem Ventilator, doesenden Hunden und einer Tasse Kaffee. An einem Montagmorgen, ohne Groll, dass der Freitag noch so fern ist.

Vermutlich von Sorgen geplagt, Termindruck, Zukunftsangst und haben dabei nicht nur wertvolle Augenblicke sondern Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre, ein ganzes Leben verschenkt. Vermutlich werden sie irgendwann zurueckblicken. In Reue und sich sagen, "wenn ich noch einmal leben koennte..." Unsinnig wie sich einen Knopf an die Backe zu naehen, denn nur das Jetzt ist greifbar und formbar.

Ja Tramaico, Bruder im Geiste. das erinnert mich an meine ehemaligen Arbeitskollegen.
"Wenn ich in Rente bin, dann mach ich...."
Tja fuer allzuviele von ihnen durften wir dann bei der naechsten Betriebsversammlung
eine Minute schweigend aufstehen, waehrend der Betriebsratvorsitzende verlas:
" Wir werden den Kollegen xxx in guter Erinnerung behalten."

Nun Volker,

als ich das nachfolgende las, da fragte ich mich, ob Herr Borges bereits auf dem Sterbebett lag oder gelaehmt war, als er es schrieb:

"Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich von Frühlingsbeginn bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen. Und ich würde mehr mit Kindern spielen, wenn ich das Leben noch vor mir hätte.

Aber sehen Sie, ich bin 85 Jahre alt und weiß, dass ich bald sterben werde."

Falls nicht, ist er leider im Alter nicht weiser geworden, denn er blieb seinen alten Fehlern treu. Laut Google ist er mit knapp 87 Jahren gestorben und hat somit knapp zwei Jahre nicht genutzt von Fruehlingsbeginn bis in den Spaetherbst hinein barfuss zu gehen und mehr mit Kindern zu spielen. Knapp zwei weitere Jahre verschenkt und mit Reue vergeudet. Schade. Somit frage ich mich, ob er es tatsaechlich anders gemacht haette, wenn er noch einmal leben koennte.

Anstatt das tatsaechlich in seinen Moeglichkeiten stehende zu nutzen, verliert er sich in Traeumereien. Warum? Ist man mit 85 Jahren bereits tot, selbst wenn man noch in der Lage ist sich mitzuteilen? Zum Philosopieren faehig, aber unfaehig barfuss zu laufen oder mehr mit Kindern zu spielen? War er mit 85 Jahren immer noch zu klug und zu beschaeftigt mit fruchtbarem Handeln um letztendlich zu leben und zufrieden zu sein? Erstaunlich. Resignation statt Aktion, anscheinend der bequemere oder moralisch einwandfreiere Weg. Gefangen? In was? Selbst auferlegten Zwaengen? Somit sind die publizierten Daten August 24, 1899 – June 14, 1986 nicht korrekt. Herr Luis Borges ist bereits mit 85 Jahren gestorben.

Einige deiner Postings kommen rueber wie die Geschichte von "Der Hase und der Igel", machst mit dir oft selbst 'n Wettlauf, schickst in deiner Faszination ein eingebildetes Ideal-Double los um den "Hasen" zu ueberzeugen das der "Igel", bevor er richtig losgelaufen ist, schon am Ziel ist!

Neuer Beitrag #113 von Tramaico »

"Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich von Frühlingsbeginn bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen. Und ich würde mehr mit Kindern spielen, wenn ich das Leben noch vor mir hätte.

hier laeuft Mensch eh' weit mehr barfuss als in der Stadt... oder in der unwirtlichen kuehleren und kalten Jahreszeit Mittel und-Nordeuropas!

Und mit Kindern spielen... kan auch missverstanden werden und schnell ins Auge gehen!

Ich spiele lieber mit ausgewachsenene Maedelz, das ist irgendwie erfuellender, das ohne Schlappen noch Klamotten..... einer von vielen Gruenden warum ich hier GERNE lebe!

Mit keinem Wort steht dort das er das NICHT getan hat!

Moeglicherweise ist er nur bis Sommerende barfuss gegangen und mit Kindern gespielt, wer weiss, wer weiss..... nur so, fiel mir beim Lesen halt so auf...

Samuianer hat geschrieben: hier laeuft Mensch eh' weit mehr barfuss als in der Stadt... oder in der unwirtlichen kuehleren und kalten Jahreszeit Mittel und-Nordeuropas!

Und mit Kindern spielen... kan auch missverstanden werden und schnell ins Auge gehen!

Wieder zu obeflaechlich und wieder zu emotionell weil...

Herr Borges teilte mit, dass er obiges machen wuerde wenn er lediglich juenger waere. Ein juengeres Alter wuerde nichts an der wettermaessigen Situation in Mittel- und Nordeuropa aendern und ihn auch nicht von der Gefahr eines Vorwurfs der Phaedophelie befreien.

Mit keinem Wort steht dort das er das NICHT getan hat!

Moeglicherweise ist er nur bis Sommerende barfuss gegangen und mit Kindern gespielt, wer weiss, wer weiss..... nur so, fiel mir beim Lesen halt so auf...

Haette er es getan, dann haette er diese klare Aussage der Reue sicherlich nicht gebracht. Warum Aenderung in einem anderen Leben, wenn er etwas im jetzigen Leben zwar spaet aber besser als nie realisiert hat. Der Mann war sicherlich kein Dummkopf und kannte sich wohl als erfolgreicher Schriftsteller mit Rhetorik aus.

Somit haetter er mit Sicherheit wie folgt fomuliert:

"Da ich im Herbst des Lebens das in der Jugend versaeumte letztendlich partiel realisieret habe , laesst mich dem Umstand, dass ich bald sterben werde, mit Gelassenheit entgegensehen".

Er mag zwar nicht seine Moeglichkeiten im Leben optimal genutzt haben, doch so oberflaechlich wie von Dir angedeutet, schaetze ich den Herrn nicht ein. Hat ja nicht fuer die Bild oder Dreigroschenromane geschrieben.