mipooh hat geschrieben: Ein paar wenige Ausnahmen gibt es sicher, Tramaico mit seinen zig Haustieren und vielleicht immer noch seinem 15 Zoll-Monitor am Pentium 3...,
Der 15er Monitor gab nach ungefaehr acht Jahren auf einmal den Geist auf. Ich marschierte zum nahen Office Center erwarb dort einen Samsung Flachbildschirm 19" Zoll und weiter ging es. Pentium 3? Mitnichten es ist noch Pentium 2 und Win98 alles erworben 1999 fuer um die THB 50.000. Man, das waren noch richtig teure Preise damals. Muss jetzt aber langsam tatsaechlich umsatteln. Kaum noch Software und Hardware fuer Win98 zu bekommen. Der Zeitpunkt fuer einen Umstieg naht. Notwendigkeit und Luxus sind zwei verschiendene Schuhe. 1. Lektion fuer Auswanderer in spe.
Vor einiger Zeit war ich wieder mal mit einem der Hunde Gassi. Uebliche Runde. Rama 3 in die Charoen Rat und da war sie wieder, die Polizeikontrolle. Sind sehr oft da, die Kameraden in Khaki. Gleich im 10er Pack. Habe sie mal gefragt, ob sie es hier moegen, dass sie so oft kommen. Sie lachten nur und sagten, noe, sie seien mal hier mal dort.
Ich kam also wieder mal mit einem meiner Hunde an. Der Einfachhalthalber uebersetze ich mal die in thailaendisch gefuehrte Kommunikation direkt in's deutsche:
"Hey, da kommt ein Farang mit einem Farang Hund".
"Nein, das ist kein Farang Hund, das ist ein thailaendischer Hund, der versteht nur thailaendisch".
"Der Hund heisst Anthony".
"Wa.. der Hund heisst Buhnlod und schon am Namen erkennt man, dass es ein thailaendischer Hund ist".
"Anthony!"
"Wa.......!!!!!"
Kurz darauf war die Kontrolle beendet und die Cops packten ein und brummten auf ihren Mopeds ab. Nur noch zwei waren anwesend. Einer davon war der Anthony-Fetischist. Buhnlod und ich standen da und schauten zu, wie sie sich reisefertig machten. "Anthony" schwang sich laessig auf seine Tiger und trat den Kickstarter durch. Bautz, da lag das Ding auf der Strasse. Verwirrte Blicke. Aha, der Himmel straft also kleine [strike]Frechheiten[/strike] Suenden tatsaechlich sofort. Hi, hi, hi...
"Hey, hilf ihm mal" meinte der andere Polizist. Ja, ich sehe mit meiner recht kompakten und durchtrainierten Erscheinung sehr kompetent aus fuer Rettungen.
"Okay, aber kuemmere Dich mal solange um meinen Hund". Sprach's und stuelpte die Schlaufe meiner Hundeleine ueber den Spiegel seines Mopeds, wendete mich dem gestrandete "Anthony" zu und schob ihn schwungvoll an. Der Motor lief. Sammelte meine Gummilatschen ein, ging zum anderen Moped zurueck und uebernahm Buhnlod.
Der thailaendische Anthony-Schupo brummte heran und die beiden Jungs waren nun abreisefertig.
"Besten Dank".
"Kein Problem und hoffe es gibt keinen Aeger mit der Frau, wenn Du mit 'nem kaputten Moped nach Hause kommst".
Der Angesprochene grinste und meinte nur: Nochmals besten Dank... Anthony!".
Wir trennten uns. Eine typische Anekdote aus MEINEM Leben in Thailand.
Vor sechs Wochen sind wir ja umgezogen. Davor hatte ich mich immer sehr gescheut. Ist ja nicht nur der Umzug selbst sondern der ganze Papierkram mit Umregistrierung der Firma. Egal, wir zogen die Sache durch, ich ging zum Fianzamt und holte mir die notwendige Dokumenenauflistung ab und bereitete alles absolut getreu einreichfaehig auf.
Einreichung beim Fianzamt Yannawa. Zustaendig dort, ausschliesslich junge Damen.
"Bin umgezogen und will nun die Firma umregistrieren".
"Hm, warum kommen Sie denn selbst und schicken keinen Boten."
"Nun, wenn ich als Entscheider selber komme, koennen wir gleich bei notwendigen Aenderungen alles an Ort und Stelle erledigen und ausserdem um wichtige Angelegenheiten kuemmere ich mich lieber ausschliesslich selbst, speziell seit mich meine ehemalige Buchhalterin betrogen hat und wir immer noch ein Gerichtsverfahren deswegen am laufen haben."
Das machte Sinn und so gingen wir gemeinsam durch die Papiere durch.
"Hey, da fehlt aber die Kopie das Hausregister des Eigentuemers".
"Nein, schauen Sie, Vermieter und Eigentuemer sind ein und die selbe Person und die Kopie des Hausregisters haengt am Mietvertrag an."
"Ups stimmt, habe ich glatt uebersehen..." "Wann hat denn der Umzug stattgefunden?".
"Bereits vor einer Woche, aber wegen des Mobs, waren ja alle Behoerden geschlossen."
"Oho, bereits vor einer Woche, schauen Sie hier, Umzuege muessen 15 Tage VOR der Realisierung gemeldet werden oder es werden THB 2.000 Strafe faellig. Da kann man sich auch nicht mit der einwoechigen Schliessung herausreden..."
"Na, denn, dann muss ich wohl die Strafe zahlen..."
Sie schaute mitleidig.
"Hm, Sie koennten das Datum des Umzuges im Formular aendern und einfach nach hinten schieben, dann kommen Sie um die Strafe herum."
"Nee, kein Problem moechte keine Verzoegerungen und Zeit ist ja Geld und ich moeche sofort im Buero wieder zur Tat schreiten. Hier sind 2.000 Baht. Sehen wir es als Tambuhn fuer die Stadt, speziell nachdem ja Geld dringend fuer den Wiederaufbau benoetigt wird."
"Wirklich?", sie schaute unglaeubig, "Sie wollen wirklich die Strafe bezahlen? Muessen Sie an der Kasse machen und schauen Sie mal was da fuer ein Andrang ist. Na ja, vielleicht koennen Sie ja bitten, dass man Sie vorlaesst?"
"Okay, kein Problem".
Und so bereitete das Maedel den entsprechenden Strafzettel vor, nachdem sie noch einmal pruefte, ob die Strafe nicht eventuell auf 1.000 Bahr reduziert werden koennte. Diskussion mit einer Kollegin. Nein, es blieb bei 2.000 Baht. Mitleidvolle Blicke. Die Arbeitskollegin uebernahm dann den Beleg, schnappte sich die 2.000 Baht und wieselte damit zur Kasse. Fuenf Minuten spaeter war sie bereits mit dem Quittungsbeleg zurueck.
Eine andere Mitarbeiterin kam heran und fragte, ob die Strafe schon bezahlt sei. "Ja, erwiderte ich, hier die Quittung". Sie stellte mir einen Teller mit Apfel- und Guavenspalten hin. "Na denn, guten Appetit". Ich bedankte mich und meinte grinsend "teures Obst". Alle schauten belustigt.
Ca. 15 Minuten spaeter war alles erledigt. Firma war umregistriert und ich hatte meine neue geaenderte Firmensteuerkarte und auch private Steuerkarte in der Tasche.
"Na, denn dann bis zum naechsten Mal und ich hoffe, dass ich in naechster Zeit nicht wieder umziehe".
Austausch von Wais und wir trennten uns in gutem Einvernehmen. Ja, ich weiss, natuerlich wird man noch ueber mich, den Farang, noch einige Zeit im Buero tuscheln und sich an mich erinnern, wenn ich mal wieder ein Problem habe. Praktisch eine win/win Situation.
Eine typische Anekdote aus MEINEM Leben in Thailand.
