@tramaico
Klar, von diesem Standpunkt aus und von dieser Argumentationsweise aus muss ich Dir natuerlich Recht geben (und mir war auch schon vorher klar, dass es darauf hinauslaufen wird). Allerdings wurde uns Menschen ja Verstand gegeben (oder hat sich durch chemisch-biologische Zufaelle halt so ergeben - das sei jetzt mal dahingestellt und ist auch nicht weiters wichtig).
Diese Moeglichkeit des Denkens fuehrt unweigerlich somit auch an das Thema Moral heran. Natuerlich koenntest Du jetzt wieder argumentieren, dass Moral ein Denkmodell, eine menschgemachte Regel ist, um bestimmte Taten gut zu heissen oder zu verurteilen und um Gewissen zu beruhigen oder wach zu ruetteln. Allerdings beinhaltet es auch voellig religionsfreie Denkmoeglichkeiten und erarbeitete Werte (die hoechstens von Religionen uebernommen wurden). So zum Beispiel das Nicht-Toeten anderer.
Klar, es ist menschlich, dass wir das tun. Sonst wuerden wir es ja nicht tun. Aber sollte nicht Moral uns gerade davor warnen, das zu tun. Denn im prinzip geht es bei Moral ja nur um die Umsetzung, das nicht anderen anzutun, was man selbst nicht moechte. Sollte man sich also nicht schuetzend dafuer einzetzen, Leben zu schuetzen, wenn es sich selbst noch nicht schuetzen kann?
Also begruende ich das Recht auf Leben und das Unrecht, Leben zu nehmen, mit Moral. Oder aber anders gesagt, mit unserer Moeglichkeit, zu denken. Und zu was die letzten paar tausend Jahre Denken gefuehrt haben. Vielleicht liegt das Argument aber auch in der folgenden Aussage 9die ich aber auch wieder genau so begruende): wir sollten es nicht tun. Denn es beraubt jeden, der sich nicht an diese Regel/Denkweise haelt einer anderen Denkweise, die doch so erstrebenswert waere: Menschlichkeit (klar, auch Mensch gemacht, aber halt auch nur die Moeglichkeit, das zu tun zu was ich im Stande bin, zu tun: Denken)
