[quote="Tramaico";p=61241]Obektiv gesehen gibt es nur eine Realitaet. ...

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Das ist klug dahin gesprochen. Jetzt könnte man sagen (ähnlich wie Archimedes sagte: "Gebt mir einen festen Punkt im All, und ich werde die Welt aus den Angeln heben." ): zeige mir den Punkt, von dem aus man die objektive Realität sehen kann! Zu allen Zeiten haben sich manche aufgemacht, diesen Punkt zu suchen. Es gibt viele Bezeichnungen dafür: Stein der Weisen, Wahrheit, Erleuchtung, usw.. Vielleicht sehnen wir uns alle danach, der wahren Realität ins Auge zu schauen und alle Interpretationen hinter uns zu lassen. Vielleicht müssen auch nur die Interpretationen richtig interpretiert werden. Jedenfalls spüren wir, dass es nicht um eine materielle, physische Realität geht. Der Punkt liegt nicht da draußen, er ist in uns. Vielleicht würden wir aber so erschüttert sein, dass wir selbst und die Welt, in der wir wohnen, zusammen brechen würden. Deshalb glauben manche Wissende, uns einen Vorhang vorhalten zu müssen.
Noch ein paar Gedanken, die nun nicht damit zusammenhängen müssen. Als kleiner Junge besaß ich ein paar Stofftiere, einen schwarzen Pudel, eine sitzende Katze mit dem Knopf im Ohr, einen großen und einen kleinen Bären. Ich kann mich noch daran erinnern, wie sie sich anfühlten und wie sie rochen. Sie waren irgendwie lebendig, hatten Eigenschaften, hatten Charakter. Wenn wir heute etwas begehren, so tun wir das eigentlich um der Gefühle willen, die wir mit dem Gegenstand verbinden, sei es ein neues Auto oder ein neues Smartphone. Ebenso verhält es sich bei der Partnerwahl, wir verbinden bestimmte Erwartungen und Gefühle mit der/dem Angebeteten. Wenn diese mit der Zeit nicht erfüllt werden oder alltäglich werden, so verlieren wir das Interesse, das Ding oder der Mensch wird uns gleichgültig bis zuwider. Weitergedacht könnte man sagen, die Welt der physischen Erscheinungen existiert nur in unserer Gefühlswelt, nur in unserer Vorstellung.
Wirklich und erfahrbar werden die Dinge, indem wir ihnen Namen und Eigenschaften zusprechen. Irgendwie geschieht das für fast alle Menschen ähnlich durch eine Art von Ur- oder Unterbewusstsein. Das nennt man die Matrix. Einige wenige schaffen es, den Dingen andere Namen zu verleihen. Ich denke da an sogenannte Heilige in allen Religionen. Franz von Assisi gab den Naturerscheinungen und Tieren z.B. Verwandtschaftsnamen und er wird es auch so empfunden haben. Man spricht dann auch oft von Wundern (oder Verrückten).
Viele werden einwenden: aber ich selbst existiere doch, ich habe einen Körper, ich esse, ich laufe, ich atme. Auch hier könnte man sagen, es ist nur das Gefühl einen Körper zu haben, ja dieser Körper zu sein. Wir verbinden bestimmte Eigenschaften mit ihm. Wir sind gewohnt, den Stein als schwer und fest zu bezeichnen. Was wäre, wenn jemand ihn leicht, schwebend und flüssig nennen könnte. Wurden so die Pyramiden gebaut und die Mauern in Mittelamerika und an anderen Orten, wo tonnenschwere Steine über Kilometer ohne erklärbare Hilfsmittel transportiert wurden, wo kein Stein dem andern gleicht und sie dennoch millimetergenau ineinander passen?
Wir sollten uns eingestehen, dass wir nichts wissen und dass Wissenschaft eine Glaubenslehre ist. Es kann aber nicht alles aus einem rein physischen Universum heraus erklärt werden.
Als Kind wurde mit bewusst, dass ich die Welt eben nur durch meine eigenen Augen sah. Mein Wunsch war, die Welt durch die Augen aller Lebewesen zu sehen. Der Hund, unser treuer Begleiter, sieht die Welt anders als wir, er sieht die Gerüche, nimmt unsere Ausstrahlung wahr. Die Welt ist für die Fliege wieder eine ganz andere. Und die kleinen Vögel wissen in aller Regel, dass die nicht aus dem Nest plumpsen werden, wenn die Zeit gekommen ist, sondern dass sie fliegen können.