Letztendlich stellt sich doch immer die Frage, was eine verrichtete Arbeit wert ist und nicht, ob der AN sich nun einen Urlaub leisten kann oder nicht. Vor 15 Jahren habe ich mal eine Firma in Suedafrika besucht, die stellten Fruehstuckscerealien her. Da war eine Halle mit 50 Mikrowellengeraeten und und jede Mikrowelle war mit einem Arbeiter besetzt.
Sie packten die Cerealien in die Mikrowelle roesteten und sie Minuten und so ging es den ganzen Tag. Die Faehigkeit fuer diese Arbeit konnte innerhalb von 10 Minuten erlernt werden. Was ist diese Arbeit wert, vor allem weil vor der Fabrik 50 weitere Menschen im Schatten sassen und warteten, dass das Fabriktor aufging und jemand einen Job anbot.
Fragte damals, ob dieses den Sinn mache und warum nicht automatisiert wuerde. Dieses sei teurer war die Antwort. Okay, absolut verstaendlich aus unternehmerischer Sicht und Glueck fuer die, die neben der Mikrowelle standen und nicht draussen untaetig wartend im Schatten sassen.
Andererseits sollen staendig Arbeitsplaetze geschaffen werden, je mehr umso besser. Diese sollen aber auch hoch entlohnt werden, je hoeher desto besser. Das ist kurzum gesagt Bullshit, denn das Kriterium was der Job eigentlich wert ist, wird ausser acht gelassen. Die Zeit im Betrieb wird mit Arbeit gleichgesetzt wobei dann auch noch die Regelarbeitszeit heruntergesetzt wird. Ueberstunden sollen vermieden werden weil sie Arbeitsplaetze vernichten. Arbeitsplaetze sollen aber geschaffen werden, aber teure Arbeitsplaetze. Wie soll das funktionieren, wenn dazu auch noch Geiz ist geil beim Konsumenten das Motto ist?
Betriebswirtschaftlich gesehen macht ein AN nur dann wirklich Sinn, wenn er fuer jeden Euro den er kostet 2 Euro einbringt. Was soll denn nun eigentlich in den Industriestaaten erreicht werden? Arbeitsplaetze schaffen und Arbeitslosigkeit reduzieren oder attraktive Arbeitsloehne fuer jeden AN? Beides? Ja, ja die eierlegende Wollmilchsau, die waere ideal, aber es gibt sie nicht und es kann sie nicht geben.
Jeder sollte sich fragen, was die eigene Arbeit eigentlich wert ist, denn dies ist ja, was ich verkaufe. Wenn einer nur den Lichtschalter betaetigt, nun ja, dann ist dieser Job keinen Mercedes wert. Das koennte man auch automatisieren. Ja, ich weiss, das waere unmenschlich. Also hole ich mir einen Dumbo fuer diesen Job und bezahle ihm einen Dumbolohn. Das ist jetzt auch wiederum nicht gut, weil ausbeuterisch. Muhahahahah... mit Verlaub, das ist weder das eine noch das andere sondern schlichtweg nur eines. Bloed.
Bei einem Hiwi-Job ist die Qualifikation voellig unbedeutend, dass heisst bei einer Leistungsgerechten Bezahlung bekommt der promovierte Lichtschalterbediener das selbe wie der Hauptschueler. Der Job ist einfach nicht mehr wert. Warum fuer eine Tasse Kaffee 10 Euro bezahlen, wenn sie nur 0,50 Cent wert ist? Damit der Afrikaner in Afrika menschengerecht leben kann und die Dame hinter dem Thresen sich einen Urlaub leisten kann? Das ist Blech ala einem Dumbo wie Karl Marx. Milchmaedchenrechnung wobei nur auch Maedchen fokusiert wird und die Worte Milch und Rechnung unter den Tisch gekehrt werden.
Ein AN hat etwas zu verkaufen. Seine Arbeit. Es ist wie alles eine Frage von Angebot und Nachfrage. Niemand wird mir fuer eine simple Tasse Kaffee 10 Euro zahlen wollen, also muss ich meinen Kaffee so schmackhaft wie moeglich machen. Zwei Haende sind nicht zwei Haende sondern die Arbeit, die sie verrichten sind das wesentliche Element. Wettbewerb anstatt Planwirtschaft is the name of the game. Planwirtschaft funktioniert nicht, wie wir ja wissen. Sie fuehrt zur echten Armut und wirtschaftet einen Staat letztendlich zu Grunde.
Natuerlich kann ich einen Betrieb darauf aufbauen, dass ich die sozialen Komponenten an erste Stelle legen, zu Lasten der Wirtschaftlichkeit. Dies waere gerecht meinen Fritzchen und Erna. Ist verstaendlich aus ihrer Perspektive. Ja, es ist ihnen freigestellt ein Unternehmen zu schaffen, das auf dieser Basis steht. Sie koennen es nicht? Ach? Warum nicht? Sie sind keine Unternehmer? Ach? Was sind ihre Faehigkeiten denn eigentlich wert?
Ich sage mir selbst, es interessiert mich nicht, was andere Firmen treiben, ob sie ausbeuten, ob sie sozial engagiert sind etc. etc. sondern ich kehre in meinem eigenen Haus. ICH weiss, dass Zufriedenheitsergebnis gleich Wirtschaftsergebnis ist und somit setzte ich auf leistungsgerechte Bezahlung. Ich schaffe keine Arbeitsplaetze, sondern Arbeitsplaetze ergeben sich rein aus der betrieblichen Notwendigkeit. Ich brauche niemanden zum Licht ein- und ausschalten. Ich brauch AN die motiviert sind und sich fuer das Unternehmen engagieren. Eine Handvoll dieser ist besser als 100 Dienst nach Vorschrift Luschen. Diese Handvoll bezahle ich natuerlich gut, leistungsgerecht, denn sie sind der Garant fuer meinen Erfolg. Dies ist meine Philosopie. Welche Philosopie ein KIK vertritt ist fuer mich nicht wesentlich.
Ich bin der ideale AG? Ja. Man arbeitet gerne fuer mich? Ja. Habe ich einen Job zu vergeben? Vielleicht. Verdeutliche mir, wie ich fuer jeden Euro, den ich in Dich investiere, 2 Euro zurueckbekomme. Sorry, ich schaffe keine Arbeitsplaetze. Warum sollte ich auch? Tambuhn mag zwar gut fuer das Seelenheil sein, ist aber keine betriebswirtschaftliche Komponente.
Rat fuer jeden geknechteten AN: Maule nicht, schimpfe nicht auf die da oben sondern arbeite an Dir. Verbessere Deinen Wert im Arbeitsmarkt. Der Wettbewerb ist gross. Das Ziel ist erreicht, wenn Du nicht an Tueren klopfen musst, sondern an Deine Tuer geklopft wird. Initiative ist gefragt? Anstrengung? Engagement? Ja! Nur dieses fuehrt letztendlich zum Mercedes oder eben man hat das Glueck als Kind der richtigen Eltern geboren zu werden. Alternativen gibt es nicht.
Ein Lichtschalterbediener hat keinen Wert, egal ob er nun 5 hungrige Kinder zu Hause hat oder nicht. Ein Lichtschalterbediener, der Initiative zeigt und sich ueber die Erwartungen engagiert, wird letztendlich von dieser Taetigkeit abgezogen, denn er ist zu wertvoll fuer solch einen primitiven Job. Resourcenvergeudung. Ein kluger AG weiss das. Viel Glueck und Erfolg bei der Eigeninitiative. Nicht kostbare Resourcen mit maulen und meckern vergeuden. Fuehrt mit Sicherheit zu nichts, ausser einem trockenen Hals.
