Jetzt tauchen die ersten Schadensersatzforderungen auf. Kleine Ami-Dörfer wollen 100e Millionen, weil VW deren gute Luft verpestet hat. Und die Ami-Justiz prüft eine zweistellige Milliardenklage. Ist ja irgendwie auch klar: So ein Verbrechen hat es noch nie in der Wirtschaftsgeschichte gegeben! Oder doch?
- 1996 wurde General Motors zu einer Strafzahlung in Höhe von 11 Millionen sowie einer Spende von 37 Mio. US-Dollar verpflichtet und musste 470.000 Fahrzeuge der Marke Cadillac mit den Modellen Deville, Eldorado, Fleetwood und Seville zurückrufen, nachdem bekannt wurde, dass die Steuersoftware ihre Funktionen zur Emissionskontrolle deaktivierte, sofern das Fahrzeug sich nicht in einer Prüfstandsumgebung befand.
- 1998 wurde die Ford Motor Company zu einer Strafe von 7,8 Millionen US-Dollar verpflichtet, nachdem bekannt wurde, dass 60.000 Fahrzeuge des Kastenwagens Ford Econoline (Modell 1997) während der 20-minütigen EPA-Prüfstandsroutine einwandfrei arbeiteten, jedoch im Regelbetrieb auf der Straße sämtliche softwareseitigen Funktionen zur Emissionskontrolle deaktivierten und damit den erlaubten Abgasausstoß überstiegen.
- Ebenfalls 1998 verpflichtete sich Honda gegenüber der EPA zu Strafzahlungen in Höhe von 17,1 Millionen US-Dollar und Nachrüstungen im Wert von mindestens 250 Millionen Dollar, weil in 1,6 Millionen Fahrzeugen auf Kosten der Abgaswerte ein System zur Erkennung von Fehlzündungen deaktiviert wurde.
- Bei einem dritten Fall im Jahr 1998 wurden sieben LKW-Hersteller (Caterpillar, Cummins Engine, Detroit Diesel, Mack Trucks, Navistar, Renault Trucks und Volvo Trucks) zu einer Strafzahlung von insgesamt 83,4 Millionen US-Dollar verpflichtet, weil 1,3 Mio. Diesel-Fahrzeuge mit Defeat Devices ausgestattet waren, die softwaregesteuert dafür sorgten, dass Abgasgrenzwerte nur während der Prüfungen der EPA eingehalten wurden. Die sieben Hersteller einigten sich mit der EPA darauf, für die nötigen Umrüstungen rund eine Milliarde Dollar auszugeben.]
Softwarebetrug bei den Abgaswerten ist also gang und gäbe! Und wurde in der Vergangenheit immer mit Peanuts bestraft. Nun stehen aber fette Milliardenzahlungen im Raume! Und man versucht, die Marke "Volkswagen" kaputt zu kriegen. Kurz bevor VW drauf und dran war, die Nummer 1. der Welt zu werden. Da hat man doch den leisen Verdacht, dass es um etwas anderes geht. - Zum Beispiel darum, den Verkauf der spritsparenden Wagen aus US-Produktion anzukurbeln...