US-Depeschen über Deutschland

...über Thailand, über Deutschland oder über irgendwas
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Tramaico
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Re: US-Depeschen über Deutschland

#51

Beitrag von Tramaico »

Loso hat geschrieben:Vielleicht sollte ich schwedischen Emanzen mal einen dezenten Hinweis auf deine Webseite geben. :cool:
Im Ernst, man muss sich dieser Tage ganz nebenbei mal Gedanken über die Zukunft des Netzes machen. Die heraufziehende Anarchie (auch wenn man es klammheimlich in einzelnen Fällen mit Schadenfreude sieht) könnte in der Konsequenz auch das Ende dessen Freiheit sein.
Schwedische Emanzen, suedeuropaeische Machos, Compi, der jugendliche Computerfreak etc. etc.

Nur zu, in Schwellenlandlaendern ist ja das Motto wer Wind saet wird Sturm ernten praktisch viel mehr gang und gaebe als z. B. die Parole jeder Mensch hat Rechte. Letzteres wird in den vermeintlichen Deluxe-Laendern ja mehr und mehr bis hin zum Exzess betrieben und ergo toben dann die Kuckucke jeglicher Art voellig unausgelassen im Nest. Gestuetzt von Gesetzen und "Rechtssprechern", die sich lediglich Baerendienste tuen.

Als rustikaler Schwellenlandanwohner gehen mir aber ehrlich gesagt dieses Zwangsschwanenseegetanze ziemlich am Anus vorbei. Warum soll ich mir einen Kopf ueber irgendwelche Kuckucke mache? Meinen sie jedoch in meinem Nest tanzen zu muessen, selber Schuld. Wobei voellig egal ist, welcher speziellen Machart nun dieser Vogel oder die Voegelin ist. :keineahnung:

Bin ja letztendlich in ein Schwellenland ausgewandert wegen der dort ueblichen Burschikositaet und nicht um in Messiasmission das Land auf Fachidiotenlevel zur reformieren.

Fuer mich hat diese ganze US-Depeschen-Sache lediglich Slapstick-Charakter und zwar in Bezug auf alle beteiligten Akteure. Nur eine der ueblichen Soap-Operas dieser Welt. Wie sie letztendlich ausgehen wird ist mir ehrlich gesagt egal. Es macht mir keine Kopfschmerzen ob nun J.R. oder Bobby auf der Strecke bleibt. Warum sollte es auch? Solange es sich nicht um einen Kuckuck in meinem Nest handelt. Dieses macht mich aus gesellschaftspolitischen Perspektive zu einem unverantwortlichen Homo Sapiens? Ja und, bleibt mir deswegen das Paradies verschlossen oder ich bekomme von Santa zu Weihnachten nur eine Rute?

What did actually happen to Mr. Barschel? Frankly said, I give a shite. :wink:
Zuletzt geändert von Tramaico am 11.12.2010 02:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Volker
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Re: US-Depeschen über Deutschland

#52

Beitrag von Volker »

Ich sehe das aehnlich gelassen wie Tramaico. Nichts wirklich aufregendes an Informationen. Besonders die
Depeschen ueber deutsche Spitzenpolitiker bestaetigen eigentlich nur Volkes Ansichten.

Bemerkenswert allenfalls der Vergewaltigungsvorwurf gegen den Betreiber. Irgenwie draengen sich da
Parallelen zum Fall Kachelmann auf. Nachdem der Versuch ihn aus dem Unternehmen zu schubsen, gescheitert
ist, taucht wie aus dem Nichts eine Ex auf und wirft mit Dreck.
Niemand weiss wirklich, was im Schlafzimmer passiert ist. Die Person bleibt aber ungeachtet der juristischen
Entscheidung lebenslang beschaedigt.

Das muesst ihr zugeben, es ist schon merkwurdig, wenn eine Nation, die die Logistik beherrscht mehrere, weltweit
verteilte Kriege zu fuehren, zu dusselig ist, seine Daten zu schuetzen.

Die Cyber Atacken sagen mir in erster Linie eines: Die Sicherheitstechnik hat enorme Fortschritte gemacht.
Ist der Hacker frueher einfach in das System eingedrungen, bleibt heute nur der recht rustikale Versuch, die
Server mit Anfragen zu ueberlasten. Innovativ geht irgendwie anders.
Mit Arbeit kann man sich den ganzen Tag versauen.
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strike
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Re: US-Depeschen über Deutschland

#53

Beitrag von strike »

Volker hat geschrieben:Ich sehe das aehnlich gelassen wie Tramaico.....
Darf man ja auch (noch).
Dennoch finde ich diesen Fall, diese Situation interessant.
Zeigt es doch gut auf wie sehr sich die Welt veraendert.
Wie Informationen und damit die (meisten) Menschen beeinflusst werden.
Welche Moeglichkeiten der Manipulation und welche Gegenwehr heute existieren.

Klar kann einem das alles voellig egal sein.
Entziehen kann man sich den Resultaten aber nicht.
Und sich darueber beschweren - wenn man denn den achselzuckenden, kritiklosen Sanuk Stil fuer zielfuehrend haelt - schon gar nicht.
Egal wo, egal wer.

Aber auch es ist schon auch schoen, dass man sich darueber nicht beklagen muss.

:cool:

Ein lesenswerter Artikel, fuer den, der Zeit und Laune hat: >> http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 05,00.html" onclick="window.open(this.href);return false; <<
Der meine Ueberlegungen zur Legitimitaet - damit meinte ich nicht nur die staatlich verordnete - stuetzt.
Zuletzt geändert von strike am 11.12.2010 09:05, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: US-Depeschen über Deutschland

#54

Beitrag von hippo »

Nun, dann noch was zur Legitimität.

edit: Für mich ist da schon eine Pflicht zum Widerstand gegeben.
Die Pressefreiheit liegt schon im Bett

Wer sich um die Unabhängigkeit der Presse sorgt, muss sich mit der Abhängigkeit der Journalisten befassen. Denn viele von ihnen haben inzwischen ein Problem mit ihrer Haltung.
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In Berlin wird der Anchorman einer der wichtigsten Nachrichtensendungen zum Regierungssprecher, und die Verwunderung hält sich in Grenzen. Dabei sollte sie grenzenlos sein. Es ist gefährlich, wenn sich die Mächtigen und die Medien zu nahe kommen. So war das nicht gedacht mit dem Journalismus.
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Als die Internetplattform Wikileaks ihren bislang größten Coup landete und Akten des US-amerikanischen Außenministeriums im Umfang von etwa 14.000 Seiten veröffentlichte, da gab es nicht wenige deutsche Journalisten, denen beim Blick von diesem annähernd 25 Meter hohen Papierstapel hinab in den Abgrund der Macht schwindelig wurde.

[hil]Der Herausgeber der Zeit, Josef Joffe, sprach schlicht von "Hochverrat". Da ist er wieder, Adenauers "Abgrund von Landesverrat", ein halbes Jahrhundert später, diesmal aus dem Mund eines Journalisten.[/hil]
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Jene Kollegen, die die Wikileaks-Veröffentlichungen unter dem Gesichtspunkt der Legalität sahen, wurden dazu nicht gezwungen. Sie taten das freiwillig. Sie wollen Herrschaft nicht kritisieren, sondern stabilisieren. Sie haben es sich im System gemütlich gemacht, sich selbst embedded, um den Begriff der PR-Strategen der US-amerikanischen Armee zu benutzen. Sie haben dabei die Pressefreiheit gleich mit zu Bett gebracht. Einen Vorteil hat das, immerhin: Es wäre leicht zu ändern. Die Journalisten müssten nur den schwer zu übersetzenden Rat von Lucy McLane aus "Die Hard 4" beherzigen: dig deep for a bigger set of balls.

Man darf mit Blick auf den medialen Mainstream bezweifeln, dass sie das tun - oder fündig werden. Die mediale "Revolution", auf die der Titel unserer Veranstaltung hinweist, kann diese Lücke füllen. Wikileaks stößt bei den Mächtigen und ihren Medien deshalb auf so heftige Feindschaft, weil es sich der institutionalisierten Kontrolle entzieht und dennoch wirksam ist.

Kein Wunder, dass Wikileaks-Gründer Julian Assange gleichsam als Terrorist gilt. Der Vergleich mit den Angriffen vom 11. September 2001 war erhellend. Übrigens lautet eine zulässige Übersetzung des arabischen al-Qaida "Datenbank". Wikileaks spürt jetzt den kalten Systemwind von vorn: Assange in Haft, die Geldströme beschnitten, der Netzzugang erschwert.
.
.
.
Die mediale Revolution, in der sich der kritische gegen den bequemen Geist in Stellung bringt, ist kein einfacher Siegeszug. Es ist ein hartes Geschäft, mit den Mitteln der Öffentlichkeit das Anliegen der Gegenöffentlichkeit zu betreiben
.
.
vollständig nachzulesen hier TAZ
Zuletzt geändert von hippo am 11.12.2010 11:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: US-Depeschen über Deutschland

#55

Beitrag von Tramaico »

hippo hat geschrieben:
edit: Für mich ist da schon eine Pflicht zum Widerstand gegeben.
Selbst auferlegt oder von anderer Stelle deligiert bekommen? :wink:
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Re: US-Depeschen über Deutschland

#56

Beitrag von hippo »

Selbst auferlegt natürlich.
Wobei ich natürlich von den einzelnen Meldungen beeinflusst wurde. Geht ja nicht anders. Irgendwo muss man ja schließlich
die Informationen her bekommen.
Zuletzt geändert von hippo am 11.12.2010 11:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: US-Depeschen über Deutschland

#57

Beitrag von Tramaico »

Aus welchem Grund legst Du Dir Pflichten auf? :wink:
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Re: US-Depeschen über Deutschland

#58

Beitrag von hippo »

Tramaico hat geschrieben:Aus welchem Grund legst Du Dir Pflichten auf? :wink:
Also das war nun rethorisch gemeint :-)
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Re: US-Depeschen über Deutschland

#59

Beitrag von Tramaico »

hippo hat geschrieben:
Tramaico hat geschrieben:Aus welchem Grund legst Du Dir Pflichten auf? :wink:
Also das war nun rethorisch gemeint :-)
Nein, absolut nicht, sondern die Antwort auf die Frage wuerde mich echt interessieren.

Also aus welchem Grund legst Du Dir selbst Pflichten auf und machst Dir dadurch anscheinend das Leben schwer. Die selbe Frage wuerde ich auch dem Initiator von Wikileaks stellen. Warum? :wink:
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Re: US-Depeschen über Deutschland

#60

Beitrag von hippo »

Tramaico hat geschrieben:
hippo hat geschrieben:
Tramaico hat geschrieben:Aus welchem Grund legst Du Dir Pflichten auf? :wink:
Also das war nun rethorisch gemeint :-)
Nein, absolut nicht, sondern die Antwort auf die Frage wuerde mich echt interessieren.

Also aus welchem Grund legst Du Dir selbst Pflichten auf und machst Dir dadurch anscheinend das Leben schwer. Die selbe Frage wuerde ich auch dem Initiator von Wikileaks stellen. Warum? :wink:
Ganz einfach: Weil kein Regenwurm oder ein Stein in der Wüste bin, sondern Interesse an der Gemeinschaft habe. Wenn du dir selbst keine Verpflichtungen auferlegst, dümpelst du ja nur so durchs Leben. Essen, schlafen und für Nachwuchs sorgen, eben wie ein Regenwurm x-D
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