Sie lachen, sie kichern, teilen Wasser aus einem Eiskuebel, mit X Strohhalmen, es wird ueber anderes Essen gesprochen, Muscheln "Hoi Kaeng" waeren "cool", wieder ausgelassenes Gelaechter und ironische Anspielungen zu der Doppelbedeutung des benutzten Begriffes "Hoi" (Muschel) ... "ja, naechstes Mal, Morgen hol ich welche..hmmmmmmmm" alle lachen wieder Anspielungen auf das Sexualorgan der Sprecherin, gefolgt von zustimmenden Nicken "Ja, Morgen", anschliessend Wettstreit ueber Rezepte, was die leckerste Zubereitung sei.... ich kriege auch was angeboten, werd' wie selbstverstaendlch eingeladen, "Na, nimm 'n Bissen!" Sie versuchen mich zu couragieren mich dazu zu gesellen und mit zu essen, setz mich hinzu, winke aber ab, streich mit der Hand ueber den Bauch, drueck ihn raus und sage: "gin kao leo, im leo", sie lachen wieder... und zustimmendes Nicken, fragen wie selbstverstaendlich "Sabai dii mai?" ich nicke und grinse wohlwollend dabei!
Wer in Thailand "im leo" ist, was absolute Prioritaet hat, dem geht es gut.... Geselligkeit wird in LoS Fettdruck geschrieben

Sie sind ausgelassen, scheinbar sorglos, sorgenfrei, es kommt wieder eine dieser fahrbaren Suppenkuechen vorbei geknattert, auf Handzeichen, haelt die fliegende Kueche an und es wird noch was bestellt, noch ein paar Spiesschen vom Holzkohlengrill und " Pad Mii" (Fadenvermicelli mit Sojasosse)... genuesslich ziehen sie sich das eigentlich recht einfache Essen rein... es wird geschnattert, geschwaetzt, ueber dies, ueber das, ueber den Farang von Gestern, kichern...der "Andere" der Junge... hm.. "lo'r", ja der war huebsch, die Eine verdreht dabei die Augen und macht ein trauriges Gesicht und wischt sich nicht vorhandene Traenen aus den Augen.... alle lachen wieder.. sie ruft in die Runde: "3000!" und haelt dabei den Daumen an der ausgestreckten Hand hoch wie in:

Sabai, Sabai = Sabai Dschai!
Es steht Essen auf demTisch, alle teilen, essen gemeinsam, keine/r wird ausgelassen, selbst Huendchen und ein streunendes Kaetzchen, was dort irgenwie "zu Hause" zu sein scheint, kriegen immer wieder mal ein Broeckchen von den Spiesschen ab, gute Laune, scheinbar sorglos fuer den Moment!
Dann irgendwann wird abgeraeumt, es toent "oh i-m, sabai!" Sie streicheln sich die Baeuche wohlwollend, genuesslich, fingern ungeniert an ihren Zaehnen nach Essensresten herum, Handspiegel werden konsultiert, Lippenstift, Make Up fuer den Einsatz korrigiert... die Hackordnung wird deutlich, die beiden "Neuen" und Juengsten, machen "klar Schiff", die anderen setzen sich an einen anderen mehr exponierten Tisch und es kommt der Thai "Whisky" Saeng Som, Soda, Cola, Eis und Glaeser auf den Tisch, die Flasche wird geknackt, vorsichtig etwas Schnaps in den Verschluss gefuellt und vor dem Eingang und um das provisorische "Geisterhaeusschen" versprenkelt, auch den Geistern soll es gut gehen, damit sie fuer das Wohlergehen der Gemeinschaft hier sorgen und eventuell drohendes Unheil moeglichst abwenden - vor Allem aber vermittelt dieser Akt das lebenswichtige "Sabai Dschai".
Eine nach der Anderen, kommt mit eineigeRaeucherstaebchen in den haenden zureck, steift geschickt die Latschen abstellt sich drauf und in einer gekonnten Bewegung knieen sie auf den Latschen und verbeugen sich mit den angezuendeten Raecherstaebchen vor einem imaginierten Tempel, der nur ein kleins Gefaess mit Sand ist, das die qualmenden und intensiven Duft ausstroemden Staebchen aufnimmt.
Es roehrt irgendwelche melancholische Thaimusik aus den Lautsprechern, einige singen mit verklaerten Blick mit...Heimweh', Sehnsucht nach dem "huebschen Jungen" von letzter Nacht, kommt er vielleicht wieder? "Buddha allein weiss es.." Darueber nach zu gruebeln macht Kopfschmerzen und "mai Sabai" waere die drohende, unbedingt abzuwendene Folge... also Schultern gezuckt und am Glass genippt, "nur nicht gruebeln!" Rasch zur Anderen geschaut, ein sich selsbt versicherndes Grinsen das "Alles in ORdnung" sei und sie Eine kneift der Anderen in den Po... nur so, die kreischt auf .. lautes Gelaechter und die Aufforderung sie sollten "auf's Zimmer" gehen, wieder Gelaechter!
Dann... schieben sich 3 Schatten die Gasse runter... betont langsam, ganz allmaehlich, es wird gewunken und "Hallo my Da---- lin'" gerufen, rasch die Musik geaendert und aus den Lautsprechern blaest "Pattaya, Pat-ta-yaaaaaaaaaaaa" volle Roehre... und die Maedelz im Chor mit lasziv wiegenden Hueften und Stepschritt mit... die 3 kommen naeher, es wird unmissverstaendlich untergehakt, begruesst und willkommen... "Come, come sit down, heb drink!"
Ja, sie kehren ein, setzen sich an die Bar und bestellen Bier, nach einer Weile laeutet einer von ihnen die Barbell, "Getraenke fuer Alle" Gekreische, Gejubel, es gibt fuer den Spender Kuesschen auf die Wange, Streicheleinheiten und "hip,hip Hurray.. Chok diii kaaaaaaaahhhhhhhh" schreit's durch die schwuele Nacht den tobenden Lautsprechern entgegen aus denen mittlerweile rythmischer Hip-Hip droehnt und und die Basse das Zwerchfell vibrieren lassen. Es wird an den Bacardi Breezer Flaeschchen zufrieden genippt, die Bar wippt, die Maedelz sind im Nirvana, sie lachen und scherzen mit den Gaesten, geben ihr Bestes -Thailand Bar-Life-live und ganz nach ihrem Sinn!
ist jeden Tag wie ein bisschen Karneval, eine wllkommene Abwechslung, Unterhalsam, ab und an mal die Kappe randvoll, einen Gast, wenn es gut laeuft ein paar Tausender, von denen gleich der groesste Teil wieder in den Depositautomaten einer Bank oder naechsten Tag im Postoffice landet um Kinder und Familie irgendwo im Nirgendwo Thailands zu unterstuetzen, zu ernaehren, eigene Kinder, die viel zu frueh kamen, auf eine Schule zu schicken, vielleich haben die esja mal besser, die meisten sind spaetestens unmittelbar nach der Schule, meist imletzten Schuljahr von der ersten, "besten" Bekanntschaft, Jugendliebelei, irgendeinem "Somchai", schwanger, keine Chance auf eine Job-Karriere, Weiterbildung...aber darueber gilt es nicht nach zu denken, das gibt Kopfweh und ein schlechtes Gefuehl, schnell vergessen. abhaken, tuer zu, noch einen Zug aus der Baccardi Breezer Flasche, mit dem naturidentischen Aromastoff "Limette", ein Zug von der Zigarette der Kollegin, die zur Freundin in der Not mutierte, wie alle Anderen hier, weil Alles das gleich Boot rudern und sich in "Sabai, Sabai=Sabai Dschai" kunst-wie hingebungsvoll, meisterlich ueben!
Eine Nacht ist wie die Andere, Dinestags, wie Freitags, der 13. ist wie der 24. - im Mai genauso wie im Oktober, Dezember, Januar, Februar und July, August, wenn Hochsaison ist, dann ist auch ihr Leben ganz oben, dann kann schon mal taeglich ein oder gar mehrere Gaeste und somit ein stattlliches Einkommen von einige Tausend drin sein, mit etwas Glueck gar einer der "long time" moechte, also eine zeitlich zwar begrenzte Beziehung, aber meist ueber einige Wochen.. das ist dann wie 6 Richtige mit Zusatzzahl! Die meisten verlieben sich und sind relativ leichte "Opfer", Sebastian, fuhr sogar spontan mit seiner "Freundin auf Zeit" nach Hause... er war ueberrascht... wie "einfach doch Leute leben koennen, nicht mal 'ne Toilette hatten die"... war sein kurzer aber deutlicher Erfahrungsbericht.
"Fuer 15.000 haben die gleich eins angebaut, mit Fliesen und Hocktoilette...das hatkeine Woche gedauert, einfach irre diese LEute und so nett, alle waren leib uund fruednlich zu mir, nur das Essen und diese penetrante Schaerfe, wie Huehnerkrallen, Froesche und Minifische, die mit "Haut und Haaren" verzehrt werden waren stark gewoehnungsbeduerftig, habe die ganze Zeit ueber fast nur Chips gegessen!"
Das ist das Leben der unzaehligen Noi's, Nung's, Dao's, Ae's, Nui's und Nok's.... ein tag wie der Andere.. Noi, mittlerweile Inhaberin und Mammasan der Bar, liess troepchenweise, bei abendlichen Gespraechen, ein wenig ueber ihr Leben verlauten, sie war mal Naeherin in einer Textilfabrik im Speckguertel von Bangkok, wo imAkkord Hemden und Blusen genahet wurden.
Sie winktab... "das war die Hoelle, 14 Stunden am Tag, 2 x Essen, ein Stich mit der Nadel in den Finger,ein Blutstropfen auf ein Hemd oder Bluse und ein fetter Lohnabzug, EINEN Tag frei im ganzen Monat, krank sein war ncht, da kam die Vorarbeiterin persoenlich in ide Unterkuenfte, es gab starke Medizin damit es moeglichst gleich wiedrweiter gehen konnte, NIE wieder!" Sagt sie mit nachdenklich in Falten gelegte Stirn als wuerde ein boesr Sturm herauf ziehen - "..unter den Umstaenden verstaendlich!" sagte ich und nickte...